“Comeback oder weg” : Verona Pooth errät keinen Song und Pierre Littbarski schwärmt vom Wählscheiben-Telefon
Die gute alte Zeit - auch RTL-Zuschauer werden älter. Zeit für eine Retro-Show. Mal tief in die Mottenkiste gegriffen – und heraus kommen: Telefonregister, Höhensonne oder Verona Feldbuschs Hit „Ritmo de la Noche“. „Ach stimmt, das gab’s ja auch mal“, juchzen diejenigen, die damals jung waren. Für Digital Natives sind das Dinge aus Dinosaurier-Zeiten. Leichte Unterhaltung am frühen Sonntagabend.
„Ein Selfie-Licht!“, „eine Mikrowelle?“ mutmaßen die Youngsters. Welle stimmt irgendwie. Auf dem Tisch liegt ein Renner aus den 70er-Jahren, die Höhensonne. Gesicht vorbräunen. Oder wie Schauspieler Silvan-Pierre Leirich in Lexikon-Stil erklärt: „Braun werden im lichtarmen Deutschland.“
In Zeiten des Telefons mit Wählscheibe
In „Comeback oder weg?“ entscheiden Promi-Kinder, ob Alltagsgegenstände aus der Kindheit ihrer Eltern noch cool sind. Mit dem flachen grünen Teil mit Schublade, die sich durch das Drücken von weißen Tasten öffnet, wissen die Teens nichts anzufangen. In den 80er-Jahren stand vorzugsweise ein gleichfarbiges Wählscheiben-Telefon darauf: auf dem Telefonregister. „Wo drückst du drauf, wenn du Oma Ute anrufen willst?“ fragt Fußballtrainer David Odonkor seine zehnjährige Tochter. Sie würde A wählen.
Apropos wählen: Dafür sind die Zeigefinger der Kids nicht gemacht. Die Eltern müssen anleiten, die Gesichter der Kinder spiegeln Verwunderung. Fußballtrainer Pierre Littbarski schwärmt davon, wie er das Telefon „cool herumgetragen“ habe, „wenn die Leitung lang genug war, durch die ganze Wohnung“.
Keine Ahnung was es ist, aber es muss weg
Es ist kein Selfie-Licht und auch keine Mikrowelle. Sie wissen nicht, was es ist, aber wie die Höhensonne zu bewerten ist, da sind die Kids sehr schnell sehr sicher. „Angsteinflößend“ meint Faye Montana Briest. „Eine billige und ungesunde Simulation der Natur“, urteilt Niccolo Leirich. Weg damit, finden sie alle.
Wahnsinnig viel Text, ein Welthit
Netter als Comedian Markus Maria Profitlich den Song anmoderiert, geht es nicht. „Ein Welthit, wahnsinnig viel Text“. Trillerpfeife und Basecap mit „Yo!“-Aufschrift – und zumindest die Oldies wissen, was gemeint ist. „Ritmo de la Noche“ von Verona Pooth, damals noch Feldbusch. „Kennst du den nicht?“, fragt David Odonkor entgeistert seine Tochter Ava, 10. Diego Pooth, Sohn der Interpretin, ist diplomatisch. Als seine Mutter betont, dass der Welthit von einst noch heute gelobt werde, meint er. „Weil sie dich mögen.“
Allerdings ist es mit dem musikalischen Talent des Pooth-Filius nicht weit her. Das stellt sich heraus, als die Sprösslinge Superhits von gestern summen und die Eltern den Titel erraten sollen. Keine Treffer für das Pooth-Gespann. Bei den Odonkors lag es nicht an der Tochter. Verona Feldbuschs Welthit allerdings finden die Kids gar nicht so schlecht, einige votieren für die Comeback-Chance.
Als die Lehrer noch kurbeln mussten
Der alte, anstrengende Matrizendrucker. Im Gedächtnis geblieben ist vor allem der Geruch von Isopropanol. Dass die Lehrer ‘zig Blätter mühsam durch die Maschine gekurbelt haben, wirkt im Rückblick erstaunlich. „Man kann nichts Gutes darüber sagen“, findet die 13-jährige Sophia Leirich. Wo sie recht hat, hat sie recht. Aber dass so schöne Wörter wie Gurkentruppe, Armleuchter oder Karteileiche ebenso old-fashioned sind wie der Matrizendrucker, das ist die eigentliche Überraschung der Show.
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