Andere Länder, andere Sitten – erst Recht beim Essen, wird man wohl beim Besuch dieses Museums im schwedischen Malmö zwangsläufig denken. Es widmet sich einzig und allein Lebensmitteln, die in einem Teil der Welt als normal gelten, in den meisten anderen allerdings als absolut widerwärtig angesehen werden. Mongolischen Schafs-Augen-Saft zum Beispiel, aufgesetzter Mäuse-Wein aus China, oder sardischer Maden-Käse. In dem ist richtig was los! Der profane Bullen-Penis ist da fast schon banal. Alles Pillepalle!, erklärt Kurator Samuel West. Sein Ekel-Favorit kommt aus dem hohen Norden. “Das widerwärtigste Lebensmittel hier in der Ausstellung? Wenn man nach dem Ekel-Faktor geht, dann muss man wohl das stinkenste Einzelstück nennen, und das ist Isländischer Hai. Eine fermentierte, faulige Form des Isländischen Hais. Der verstorbene Anthony Bourdain hat einmal gesagt, das sei das widerwärtigste was er jemals gegessen hätte. Dem stimme ich voll zu. Es ist, als kaue man auf einer in Urin getränkten Matratze.” Zur Herstellung von “Natto” werden in Japan Sojabohnen mit speziellen Bakterien versetzt. Sie bilden einen zähen Schleim und einen starken Geruch, guten Appetit. Dieser konzentrierte Hefeextrakt ist wiederum in Australien ganz normal, weiß Kurator West. Genau so wie dieser Moschus-Snack, der ziemlich seifig schmeckt. Bei so viel Würgereiz in einem Raum muss die Frage erlaubt sein: Ist es schon mal jemandem hochgekommen? “Ja, sogar schon zwei mal. Auf unserer Eröffnungsparty haben wir in einen Fotoautomaten Gestank eingeleitet, kurz bevor die Leute geknipst wurden. Da hat jemand gekotzt. Und gestern hat sich jemand übergeben, als wir eine Dose fermentierten, schwedischen Hering geöffnet haben. Aber das ist okay! Wir haben den Besuchern nämlich als Eintrittskarte Kotztüten mitgegeben. Die hat man also immer griffbereit.” Wer also glaubt, ihn könne nichts schocken, der sollte sich die Ausstellung im “Disgusting Food Museum” nicht entgehen lassen.
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