Schwups, da war das Katzenfutter in der Tasche verschwunden. Eine Bürokauffrau (41) hatte sich bei „Fressnapf“ in Bayenthal bedient und nicht mit den wachsamen Augen eines Mitarbeiters gerechnet. Doch statt sich zu stellen, wollte die nicht vorbestrafte Kölnerin in einer irren Wild-West-Aktion vom Tatort fliehen. Das brachte sie fast in den Knast.
Auto-Attacke auf dem Parkplatz
Wie kann man nur so die Nerven verlieren? Der Fressnapf-Mann forderte die Diebin auf stehenzubleiben und das Futter und weitere Haustier-Utensilien im Wert von 32 Euro herauszugeben – stattdessen rannte die 41-Jährige los, auf den Parkplatz zu ihrem Auto.
Der Mitarbeiter lief hinterher, klopfte an die Heckscheibe – die Diebin legte den Rückwärtsgang ein. Nun versuchte es der Mann von vorne – die Frau gab Gas, und schleifte ihr Opfer, das sich an die Motorhaube krallt, zehn Meter mit. Ein Wunder, dass der graue Toyota Yaris den Mann nicht komplett überrollte. Er zog sich schwere Verletzungen am Knie und am Sprunggelenk zu.
Wilde Furie gibt nicht auf…
Doch die Furie gab nicht auf. Als Kollegen des Verletzten den Wagen umstellten, flüchtete sie zu Fuß – ins Fast-Food-Restaurant direkt nebenan. Dort deponierte sie die Beute und ging zurück zu ihrem Auto. Dann kam die Polizei.
Beim Prozess wegen räuberischen Diebstahls vorm Kölner Amtsgericht fragte der Richter die Angeklagte, wie das passieren konnte. „Es war eine Panikreaktion“, meinte die 41-Jährige. Sie habe nur nach einem Ausweg gesucht, den Diebstahl zu vertuschen.
Angeklagte spricht von „chaotischem Leben“
Die Tat schob sie auf ihr „chaotisches Leben“, was sie geführt habe. Über ihren Anwalt entschuldigte sich die Frau bei dem Fressnapf-Mitarbeiter, der seit dem Vorfall im Februar diesen Jahres unter Schlafstörungen leidet.
„Sie haben Ihr Auto als Waffe benutzt“, sagte der Staatsanwalt und forderte 15 Monate Haft auf Bewährung. Dem folgte der Richter, auch verhängte er sechs Monate Fahrverbot und 125 Sozialstunden.
Dieser Artikel wurde verfasst von Hendrik Pusch
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