Drei Stunden lang stellten sich Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn am Donnerstagabend in Lübeck den Fragen der CDU-Basis. Alle drei wollen den CDU-Vorsitz übernehmen und in diesem Amt die Nachfolge von Angela Merkel antreten. Abgesehen von kleinen Spitzen vermieden es die drei Kandidaten in Lübeck, sich gegenseitig offen anzugreifen. Tatsächlich betonten sie in der ersten CDU-Regionalkonferenz zur Parteivorsitzenden-Kür vor allem, wenn sie etwas genauso sehen wie die Kontrahenten. Damit alles fair ablief, sorgte das Los dafür, wer mit der Bewerbungsrede beginnen durfte. Bei jeder Frage musste ein anderer Kandidat mit der Antwort beginnen. Es wurde sogar die Zeit gestoppt: Am Ende hatte Spahn etwas mehr geredet als Kramp-Karrenbauer und Merz. Bei der CDU-Basis in Lübeck kam die Veranstaltung gut an. Gelobt wurde auch, dass überhaupt mehrere Kandidaten für den CDU-Vorsitz zur Verfügung stehen: “Ich bin eine ausgesprochene CDU-Frau, die haben mir alle drei gefallen. Aber natürlich die Frau am besten, das ist doch wohl ganz klar.” “Ich habe schon innerliche Präferenzen, aber ich werde sie messen an dem weiteren Vorgehen, ob das die richtige Präferenz ist, bei mir kristallisiert sich das auf zwei.” “Ich finde es sehr würdig, wie die CDU jetzt da versucht, einen Nachfolger für die großen Leistungen von Angela Merkel zu finden, weil ich der größte Fan von Angela Merkel war und auch immer noch bin.” “Also heute Abend würde ich für Herrn Merz stimmen. Aber als Kanzlerkandidatin möchte ich Frau Kramp-Karrenbauer haben.” Alle drei Kandidaten betonten in Lübeck, dass der Parteivorsitz keine automatische spätere Kanzlerkandidatur nach sich ziehe. Das Schaulaufen vor der Basis soll noch siebenmal in anderen Bundesländern wiederholt werden.
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