Erst durch Nachzahlungen von Steuern und einer bezahlten Geldauflage konnte er eine Klage abwenden. Die nicht versteuerten Gelder wurden 2012 durch das Hauptzollamt Speyer entdeckt, wie das “Handelsblatt” schreibt.
Die Beamten sollen durch ein an Lehmann adressiertes Paket aus der Schweiz auf Kontounterlagen der Bank Sarasin gestoßen sein. Die Steuerfahndung München habe daraufhin den Fall übernommen und durch einen Abgleich Gewissheit erlangt über die “vorsätzlichen und nachhaltigen Handlungen” des 49-Jährigen.
Lehmann konnte Klage durch Geldauflage abwenden
Nach fünfjähriger Recherche hätten sie im Juli 2016 ihren Bericht an die Staatsanwaltschaft München II. geschickt mit dem Vermerkt auf 934.837 Euro Steuern, die Lehmann hinterzogen habe. Auch wenn die Staatsanwaltschaft nach eingehender Prüfung auf einen niedrigeren Betrag gekommen sei, stellte sie immer noch einen sechsstelligen Schaden fest, wie die Zeitung weiter berichtet.
Lehmann bezahlte die Steuern und zudem eine Geldauflage, wodurch Anfang 2017 eine Klage abgewendet wurde. “Mein Verfahren wurde eingestellt. Dafür musste ich 100 000 Euro zahlen, um einen Anspruch, der eventuell bestanden hätte und vor Gericht ausgetragen worden wäre, zu befriedigen“, äußerte sich Lehmann gegenüber der “Bild”-Zeitung.
Keine Steuern an Deutschland nur ohne feste Adresse
Ein Großteil seiner verschleierten Geldflüsse sollen Werbeeinnahmen des Deutschen Fußball-Bundes und von Sponsor Nike gewesen sein. Um diese nicht versteuern zu müssen habe Lehmann zwei Gesellschaften auf der Kanalinsel Jersey gegründet, wie das “Handelsblatt schreibt.
Da in London nur seine englischen Einkünfte versteuert werden, nicht aber die aus anderen Ländern, seien dort die Überweisungen seiner Werbepartner fern vom deutschen Fiskus gelandet. Um in Deutschland kaum Steuern zahlen zu müssen, habe er lediglich den deutschen Finanzbehörden weismachen müssen, in Deutschland nach seinem Wechsel zu Arsenal London in Dortmund keine feste Adresse mehr zu besitzen.
Mieter: Jens wollte stets in Dortmund ein Zuhause haben
Sein Haus soll er deswegen im November 2003 zu einem sehr großzügigen Preis an einem Bekannten aus dem Familienkreis vermietet haben. Das 300 Quadratmeter großen Anwesen mit acht Zimmern und drei Bädern bewohnte angeblich der Mann seiner Schwiegermutter für 1000 Euro im Monat. Familienfotos der Lehmanns an der alten Dortmunder Adresse in den kommenden Jahren würden jedoch darauf hingewiesen, dass Jens das Haus und seine Räumlichkeiten selbst weiterhin im erheblichen Umfang für seine Familie genutzt habe, wie das “Handelsblatt weiter berichtet.
Vernehmungen des Mieters durch die Staatsanwalt hätten diese These bestätigt. Demnach sei es seinem Vermieter Jens Lehmann wichtig gewesen, in Dortmund stets ein Zuhause zu haben und die Zimmer seiner Kinder unberührt bleiben.
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