Russlands Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine eine gezielte Provokation im Schwarzen Meer vorgeworfen. Die Ausrufung des Kriegsrechts in Teilen des Landes sei eine übertriebene Reaktion, sagte Putin am Mittwoch bei einem Finanzforum in Moskau. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko habe das alles inszeniert. “Das ist ohne Zweifel eine Provokation. Und diese Provokation wurde von der aktuellen Regierung organisiert. Ich denke, dass auch der amtierende Präsident beteiligt ist. Es geht dabei um die Präsidentenwahlen in der Ukraine im März nächsten Jahres. Ich glaube, der Präsident steht derzeit nur an fünfter Stelle in den Umfragen. Möglicherweise schafft er es nicht einmal in die zweite Runde. Irgendetwas muss also passieren.” Eine Anfrage Poroschenkos für ein Telefonat lehnte Putin nach Angaben eines Beraters ab. Allerdings will er sich weiter mit US-Präsident Donald Trump am Rande des G20-Gipfels treffen und geht trotz der jüngsten Kritik Trumps davon aus, dass das Treffen zustande kommt. Der seit Jahren schwelende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine um die Halbinsel Krim war am Sonntag in der Meerenge von Kertsch eskaliert. Russland verwehrte mit einem Frachtschiff drei ukrainischen Marinebooten die Einfahrt ins Asowsche Meer. Russische Grenzschutzboote beschossen die ukrainischen Schiffe und verletzten mehrere Matrosen. Dann beschlagnahmten sie die Boote und brachten sie nach Kertsch. In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme dazu hatte Putin von einem kleinen Grenzzwischenfall gesprochen. Der Vorfall sei dann als Vorwand genutzt worden, um das Kriegsrecht auszurufen. Dieses trat am Mittwoch in Grenzgebieten der Ukraine in Kraft.
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