TV-Kolumne „Wer wird Millionär? – Hüttengaudi“: Von wegen Special: Eine ganz normale Sendung mit Kunstschnee und Pausenclown
Und noch ein Special bei „Wer wird Millionär“. Diesmal nennt es sich „Hüttengaudi“. Auf dem Studioboden liegt Styropor-Schnee, DJ Ötzi gibt den Pausenclown und die Ratekandidaten kommen alle irgendwie aus der Ski-Branche. Schade nur, dass der Millionen-Aspirant mit dem meisten Potenzial sich am wenigsten traut.
Dr. Kristian Schneider heißt er, ist 29 Jahre alt und Orthopäde am Uniklinikum Münster, oder wie Jauch ihn flapsig nennt „Knochenbrecher“. Derzeit praktiziert er neben der Piste von St. Moritz als Assistenzarzt für Unfallchirurgie. Deshalb darf er zu Jauchs Hüttengaudi.
Seit 1999 läuft WWM in Deutschland. Das ist eine echt lange Zeit für eine TV-Show. Damit ein bisschen Abwechslung in die Sache kommt, denken sich die Redakteure immer neue Specials aus in immer dichterer Abfolge. Nach dem Weihnachts- und dem Silvester-Special nun also „Hüttengaudi 2019“.
Kitschdeko und singender Mützenträger
Das gab es noch nie – trommelt der Sender vorab. Auf Facebook meckern die ewig schlecht Gelaunten zurück: „Müsst ihr jetzt aus jeder Sendung irgendein Special basteln? Einfach nur klassisches WWM würde mir reichen.“ War es dann doch auch. Nur mit kitschiger Deko und einem singenden Mann mit der Wollmütze. Der muss wohl sein, weil im Anschluss die Sendung „Extra“ eine Reportage über den singenden Party-DJ zeigt und der hat eine neue CD aufgenommen, ist in den Werbepausen zu erfahren.
Lebenshilfe als Nebenbefund
Dafür kann der Kandidat natürlich nichts. Der erzählt, ermuntert von Jauch, eine von den Geschichten, wie man sie immer wieder gerne hört: die vom blöd unvernünftigen Skifahrer. Etwa von dem, der vier Jahre nicht mehr auf der Piste war, inzwischen lobenswerterweise 15 Kilo abgenommen und vor lauter neuem Selbstbewusstsein vergessen hat, die Skibindungen neu einstellen zu lassen. Da kam dann recht schnell Dr. Schneider ins Spiel. Der Mann stürzt, der Ski bleibt dran – und das Kreuzband dreht sich mit. In dem Fall hätte man besser 15 Kilo zugenommen. Dann würde sich der Ski schon beim Start lösen, klärt Jauch auf.
Zu vorsichtig ab 1000 Euro
Vorsichtig sein, also, weiß der Doktor – und so spielt er auch. Mit vier Jokern geht er an den Start. Dabei weiß er viel, selbst bei DSDS kennt er sich aus. Nur die Redewendung, mit der man ein Kind auf die Zeit vor seiner Geburt erinnert („Quark im Schaufenster“) sagt ihm nichts. Da geht es auch erst um 1000 Euro und der Publikumsjoker hilft. Die weiteren Joker verballert er leider, um seine eigenen richtig vermuteten Antworten abzusichern. Bei 32.000 Euro hat er alle Joker gezogen gibt auf – obwohl er die richtige Antwort mehr als ahnte. Ja, die meisten in der Forbes Liste 2018 vertretenen bestbezahlten Athleten waren Basketballer.
Keine Versicherung ohne Pistenbergung
Dafür bekommt der Zuschauer einen weiteren Gewinn bringenden Überlebenstipp für die Skipiste. Bei der Auslandskrankenversicherung darauf achten, dass sie die Pistenbergung beinhaltet! Denn sonst schleifen die Bergretter das Unfallopfer mit der Pistenraupe recht unsanft auf einer Matte hinab ins Tal. Ist billiger als der Helikopter. Der hebt nur bei inkludierter Pistenbergungs-Versicherung ab. Wieder was gelernt bei Jauch. Nur, was sollte DJ Ötzi in dieser eigentlich ganz normalen WWM-Sendung mit ein bisschen Studio-Schnee?
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