Vor einem Jahr war die Welt von Gregor I. (33, Name geändert) noch in Ordnung. Der Industrieschleifer hatte einen Job und sich gerade eine Wohnung gekauft. Doch dann geriet er in der Altstadt in einen Streit und wurde brutal zusammengeschlagen.
Am Dienstag standen die mutmaßlichen Täter jetzt vor Gericht. Und Gregor I. sagte als Zeuge Folgendes aus: Mit Bekannten und seiner Freundin war er auf dem Weg in die Altstadt. Als die Gruppe sah, wie ein Mann an eine Hauswand pinkelte, rief eine Bekannte von Gregor I.: „Ekelhaft! Wie kann man an eine Hauswand pinkeln?“
Wildpinkler rastete aus und Gregor ging dazwischen
Der Angesprochene drehte sich um und ging auf die Frau zu. Gregor I. stellte sich dazwischen: „Ich suchte keinen Streit.“ Und genau deshalb, weil er seiner Freundin helfen wollte, wurde er selbst zum Opfer. Denn der Wildpinkler und seine Freunde schlugen ihn brutalst zusammen.
Die Freundin von Gregor I. warf sich schützend auf ihn und bekam selbst Tritte ab. Dann flüchteten die Angreifer und ließen ihre Opfer einfach liegen.
Polizei erwischte flüchtende Männer-Gruppe sofort
Nach der Attacke schwärmten Beate der Polizei sofort aus. Wenig später konnten sie vier junge Männer, auf die die Beschreibung passte, stellen.
In der Zwischenzeit brachte ein Krankenwagen Gregor I. in eine Klinik. Dort übersah man zunächst, dass der zweite Halswirbel gebrochen war. Ohne Halskrause lag er über das Wochenende dort, bis das Ausmaß seiner Verletzungen erkannt wurde: „Das war verdammtes Glück, dass ich jetzt nicht im Rollstuhl sitze. Ich hätte auch sterben können.“
Genick gebrochen und seinen Job verloren
Bis heute knackt sein Genick wie ein Ast, wenn er sich bewegt. Seinen geliebten Sport kann er nicht mehr ausüben. Sechsmal pro Woche trainierte er damals im Fitness-Studio.
Deshalb wiegt I. jetzt 40 Kilo mehr als früher. Auch seinen Job kann er knicken: „Ich kann nichts mehr Schweres heben.“ Seine Eigentumswohnung steht immer noch leer. „Ich kann mir die Renovierung nicht leisten.“ Ohne Job kann er schlicht die Raten für den Kredit nicht abbezahlen.
Prügel-Opfer: „Ich habe Angst um meine Zukunft“
Der junge Mann ist völlig verzweifelt: „Ich habe Angst um meine Zukunft, weiß nicht, wie es weiter gehen soll.“ Dazu kommen Panikattacken: „Ich traue mich kaum noch aus dem Haus und bin launisch und unzufrieden.“
In der Verhandlung schweigen die mutmaßlichen Angreifer bisher. Ob die Polizei wirklich die Richtigen erwischte wird derzeit geprüft.
Der Prozess gegen die Tatverdächtigen wird fortgesetzt.
Dieser Artikel wurde verfasst von Barbara Kirchner
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