Die Kritik hatte gesessen! Moritz Müller (32), Kapitän der Kölner Haie, hatte nach dem Winter Game das ZDF kritisiert, weil kein Beitrag im „Aktuellen Sportstudio“ gezeigt wurde.
Der Sender entschuldigte das damals mit technischen Problemen.
Doch die Eishockey-Profis zeigen nun ihre geballte Wut, weil sie von ARD und ZDF regelrecht ignoriert werden.
Patrick Reimer (Nürnberg) sagt zu Müllers Kritik im Magazin „Eishockey News“: „Ich finde es auch berechtigt Plötzlich ist alles vergessen, was man erreicht hat. Fußball ist allgegenwärtig.“ Und Eishockey wird im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oft ignoriert.
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Auch Iserlohns Marko Friedrich findet deutliche Worte für ARD und ZDF: „Halt Fußball-Lobbyisten!“
DEB-Boss Franz Reindl: ARD und ZDF haben Chance vertan
Im Interview mit uns hatte auch DEB-Präsident Franz Reindl eine klare Meinung, nachdem ARD und ZDF nichts auf ihren TV-Programmen vom Winter Game vor 47.011 Zuschauern in Köln zeigten:
„Als öffentlich-rechtlicher Sender hat man ja auch eine Verpflichtung. Das war ja keine Veranstaltung, wo fünf Menschen rumgelaufen sind. Das war ein absolutes Highlight, ein großes Spektakel und noch dazu am Wintersporttag Samstag. Da hat man ganz gewiss bei ARD und ZDF eine Chance vertan.“
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Sebastian Furchner: NDR ignoriert uns nahezu komplett
Ex-Nationalstürmer Sebastian Furchner aus Wolfsburg ist auch wütend. In einem Interview auf der Internetseite der Wolfsburger bezieht er Stellung zu Müllers Kritik:
„Ich muss ihn hier in vielen Punkten unterstützen und gehe darauf gerne im Detail ein: Es ist schon traurig, dass es keinen Bericht im Sportstudio oder der Sportschau über so ein großartiges Event wie das Winter Game gab.
Das Gleiche gilt hier für uns bezüglich des NDR. Der NDR-Sportclub ignoriert Eishockey nahezu komplett. Wir haben mit Bremerhaven und uns zwei Nordclubs, die vier Derbys im Jahr spielen, vor toller Kulisse und mit super Stimmung. Ebenfalls haben wir die letzten zehn Jahre in den Playoffs gespielt, waren aber nur sehr selten ein Thema beim NDR-Sportclub – ganz zu schweigen von Studiogästen, die wir als Club aktiv dort platzieren wollten.
Das Thema Eishockey im öffentlich-rechtlichen Rundfunk muss durch die Liga, in Zusammenarbeit mit den Clubs, offensiv angegangen werden.“
Furchner weiß, wie wichtig es für die Sportart Eishockey wäre auch bei ARD und ZDF stattzufinden: „Ich sage deutlich, dass die Eishockeyberichterstattung in Bild und Ton in den letzten Jahren immer besser geworden ist. Von Premiere über Sky, den Quantensprung durch ServusTV und jetzt durch Magenta Sport – es ist für alle möglich, Eishockey zu schauen. Alle Spiele live: In dieser Hinsicht hat die Liga einen ausgezeichneten Job gemacht. Wir müssen uns jedoch im Klaren sein, dass wir über Sport 1 und Internet-Streaming nur eine kleine, zumeist sportaffine Zielgruppe erreichen. Wir müssen unsere Sportart mehr Menschen zugänglich machen, die breite Masse erreichen. Ich denke, das ist eine große Chance.“
Dieser Artikel wurde verfasst von Uwe Bödeker
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