Das berichtet der FOCUS unter Berufung auf eine neue Verordnung für kleine und mittlere Feuerungsanlagen, die das Bundeskabinett Anfang Februar verabschieden wird. Demnach müssen Schornsteine auf Dächern künftig „firstnah angeordnet sein und den First um mindestens 40 Zentimeter überragen“. Dies gilt für alle Eigenheime, deren Besitzer ab dem 1. Juli 2019 einen Kamin, einen Ofen, eine Holzpellet- oder Kohleheizung einbauen oder ersetzen lassen.
Wie FOCUS unter Berufung auf Schätzungen des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks weiter schreibt, sind davon etwa eine Million Haushalte betroffen, die ihre Feuerstätten bis 2025 wegen neuer Grenzwerte nachrüsten müssen. Die Verordnung erfordert um mehrere Meter höhere oder entlang der Dachfläche verlängerte Schornsteine. In Einzelfällen sollen aber auch Ausnahmeregelungen „nach dem Stand der Technik“ möglich sein.
Verbände protestieren
„Für viele Haushalte sind die Vorgaben technisch nicht umsetzbar“, sagte Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizindustrie (BDH), dem FOCUS. Die Zusatzkosten für den Umbau schätzt der Verband auf bis zu 5000 Euro. Der Ausbau von neuen, emissionsarmen Holzheizungen und Öfen werde dadurch eher behindert, sagte Lücke.
In einem gemeinsamen Brief appellieren der BDH, der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), diese „inakzeptable Fehlentwicklung“ zu verhindern. Der Präsident des Eigentümerverbandes Haus & Grund, Kai Warnecke, schloss sich der Kritik an. „Die geplante Regelung stellt die Menschen vor unverhältnismäßige Kosten bei gleichzeitig sehr geringem Nutzen. Das Vertrauen und die Akzeptanz der Energiewende sollten nicht leichtfertig verspielt werden“, sagte Warnecke dem FOCUS.
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