Paris war immer dazu bestimmt, eine für das Essen und Genießen bedeutende Stadt zu werden. So schreibt es Clotilde Dusolier in ihrem Paris-Kochbuch “La Cuisine de Paris”, erschienen im Christian-Verlag.
Paris hatte bereits im 19. Jahrhundert weitläufige Weinberge und im Umland fruchtbare Feuchtgebiete, auf denen man Gemüse, Salate und Kräuter anbauen konnte. Weiter außerhalb gab es Äcker mit Getreide, das gemahlen und zu Brot verarbeitet wurde. Wälder und Weiden versorgten die Stadt mit Wild, Zuchtvieh und Milchprodukten. Die Pariser schwelgten im kulinarischen Angebot. Und Paris war auch ein Zentrum der Macht und des Reichtums: die Elite begehrte Köstlichkeiten auch aus anderen Provinzen und waren aufgeschlossen gegenüber Neuem, auch manchmal fremden Geschmacksrichtungen. Diese Einflüsse machten die Pariser Küche zu der, die sie heute ist.
Gutes Essen und das Savoir-Vivre, also ‘verstehen zu leben’, gehört zur französischen Lebensart. In Frankreich kommen ausschließlich gute Produkte auf den Esstisch. Und das nicht nur Zuhause, sondern auch im Restaurant. Die französische Küche zählt zur einflussreichsten Landesküche Europas. Im 19. Jahrhundert entstand bereits die Haute cuisine, die sich zur französischen Nationalküche entwickelte. Genauso wie in Deutschland gibt es in Frankreich verschiedene Regionalküchen, die auf unterschiedlichen Zutaten, Kombinationen und Zubereitungsarten basieren.
Frankreich – das Land des Käses und des Weins
Man sagt, dass die französische Küche mit der französischen Revolution geboren wurde. Gutes Essen war bis dahin nur dem französischen Adel und den Monarchen vorenthalten. Das gemeine Volk aber musste Hunger leiden. Mit der Enthauptung von Ludwig XVI. und dessen Frau Marie Antoinette änderte sich das abrupt. Die Köche des königlichen Hofes verloren ihre Arbeit und mussten sich neu orientieren. Am französischen Hof wurde das Essen zelebriert. Menüfolgen von fünf, sieben, neun oder noch mehr Gängen waren keine Seltenheit. Erst als sich die ehemaligen Köche des Adels in Restaurants niederließen, hatte das Volk endlich die Möglichkeit, in den Genuss der gehobenen französischen Küche zu kommen. Man konnte auch erstmalig à la carte, also ein Gericht von der Karte, bestellen.
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