Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein hat aus ihrem 50. WM-Rennen neue Motivation gezogen und wird ihre Karriere nicht beenden.
«Ich bin exakt so schnell gelaufen, wie hier bei der WM vor acht Jahren. Das macht mich unheimlich stolz», sagte Pechstein nach dem Rennen über 5000 Meter, das sie vor den Augen von DOSB-Präsident Alfons Hörmann in 7:00,90 Minuten auf Platz sieben beendete. Vor acht Jahren war sie mit derselben Zeit in Inzell noch WM-Dritte gewesen.
Angesichts des juristischen Tiefschlages zwei Tage vor der WM hatte sie lange Zeit die Absage aller ihrer Starts erwogen. «Ich bin froh, dass ich angetreten bin. Wenn ich das nicht getan hätte, wäre ich zurückgetreten. Jetzt aber sage ich: Ich mache weiter», erklärte Pechstein, die damit als einzige der deutschen Eisschnellläuferinnen auch die Norm als Olympia-Kader (früher A-Kader) geschafft hat.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte am Dienstag Pechsteins Berufung zum Urteil vom 2. Oktober 2018 zurückgewiesen. Sie wisse nicht, ob sie «trotz des mir widerfahrenen Unrechts über genügend Kraft verfüge, meine Bestleistung abrufen zu können», hatte Pechstein mitgeteilt und auf die Rennen über 3000 Meter und in der Team-Verfolgung verzichtet.
Es war im 50. WM-Rennen bei ihrer 18. Einzelstrecken-WM die 47. Top-Ten-Platzierung für die 46 Jahre alte Berlinerin. «Ich ziehe den Hut vor dieser Leistung», sagte DESG-Präsidentin Stefanie Teeuwen.
Der Sieg ging wie schon über 3000 Meter an Martina Sablikova, die in 6:44,85 Minuten die Olympiasiegerin Esmee Visser aus den Niederlanden (6:46,14 Minuten) auf Rang zwei verwies. Sablikova verbesserte damit ihren eigenen Bahnrekord gleich um sechs Sekunden. Die 32 Jahre alte Tschechin schloss mit ihrem insgesamt 19. WM-Titel zu Rekordweltmeisterin Gunda-Niemann-Stirnemann aus Erfurt auf, die zwischen 1991 und 2001 elf Einzel- und acht Allround-WM-Titel erkämpft hatte.
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