Einblicke in die Welt von Menschen, die bedürftig sind, kürzlich in Berlin. Vor allem ältere Frauen kommen vor der Kirche der Paulus-Gemeinde in Berlin-Tempelhof zusammen. Und von der Losnummer des Tages hängt es ab, wann sie an der Reihe sind, sich aus gespendeten oder bereits abgelaufenen Waren, ihre Lebensmittel auszuwählen. Die Berliner Tafel bezieht die Waren aus Supermärkten aus der Umgebung und sortiert die mittlerweile unverkäuflichen, aber noch essbaren Lebensmittel vor, damit die Kunden genussfähige Produkte vorfinden. Eine Situation, die für viele leider schon lange zum traurigen Alltag gehört. “Ich bin schon zehn Jahre etwa hier. Und ich bin auch glücklich hier hergehen zu dürfen, weil ich habe sehr wenig Rente. Ich habe allerdings über 35 Jahre gearbeitet, aber leider in einer Privatfirma, da sind die Renten nicht so hoch. Da bin ich glücklich, hierher gehen zu können. Mir gefällt es hier, manches Buch, manche Zeitung, schöne Blumen, also es ist für mich schon wichtig.” “Naja, erst mal essen, weil wir ja zu wenig Geld haben. Ich kriege bloß eine kleine Rente. Naja, dann reicht es immer so für zwei, drei Tage, dann braucht man nichts zu kaufen.” Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat nun ein Grundrentenkonzept ausgearbeitet. Diskussionsstoff für den Koalitionsausschuss. Denn die SPD hat damit eine kontroverse Debatte angestoßen. Und hier bei der Tafel in Berlin-Tempelhof sieht man die Notwendigkeit von Änderungen ganz eindeutig, wie die Rentnerin Marlies Voss unterstreicht: “Da muss ganz dringend etwas getan werden; ganz dringend. Es kann ja nicht sein. Ich habe 38 Jahre immer voll gearbeitet und bin auf andere Hilfe angewiesen. Das kann nicht sein. Also, da läuft in diesem Staat irgendwas verkehrt. Das geht gar nicht.” Der Entwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht vor, die Grundrente spätestens in zwei Jahren einzuführen. Bis zum 1. Januar 2021 solle sie dann in Kraft treten und drei bis vier Millionen Geringverdienern zugutekommen. Damit könnte deren Rente im Rahmen des Reformprogramms um bis zu 447 Euro pro Monat erhöht werden. Für viele Bedürftige wäre das eine große Hilfe.
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