FOCUS Online: Warum steckt der FC Schalke 04 in der Krise?
Fischer: Schalkes größter Gegner ist die Angst vor Fehlern. Ansonsten steckt man schnell mal im Abstiegskampf, was gefährlich werden kann. Das muss man ablegen. Man muss etwas riskieren. Im Fußball gibt es verschiedene Möglichkeiten nach vorne zu spielen – und wenn man es dann nicht macht, ist es zu spät in der heutigen Zeit. Deswegen muss der Offensiv-Gedanke da sein.
FOCUS Online: Was bedeutet das?
Das heißt dann auch, wenn wir den Ball haben, kriegen wir den nach vorne? Dann muss was passieren. Im heutigen Fußball muss es schnell gehen. Wenn der Gegner angreift und du fängst den Ball ab, dann muss die Post abgehen. Das heißt Umschaltspiel – und das muss schnell gehen.
FOCUS Online: Zurzeit fehlt Schalke-Stammspieler Weston McKennie verletzt. Der 20-jährige Mittelfeldspieler wird mit dem FC Liverpool und anderen englischen Vereinen in Verbindung gebracht. Wie wichtig ist er für Schalke?
Fischer: Wenn McKennie sich weiter so entwickelt, wenn er weiter so gut spielt, rückt er natürlich in den Fokus der europäischen Spitzenklubs. Das ist nun einmal der Lauf der Dinge. Als ich ihn in Schalkes A-Jugend einmal spielen gesehen hab, habe ich gesagt, “Wenn der das nicht schafft, schafft es keiner.” So ist es auch gekommen.
FOCUS Online: In dieser Saison setzte Schalke-Trainer Domenico Tedesco ihn bereits in der Verteidigung, in der Sturmspitze und als Zehner ein. Wo ist McKennie am besten?
Fischer: Die Sechs ist seine beste Position. Er ist im Zweikampf stark, er ist in der Luft kopfballstark – und er hat Mumm. Das zeichnet ihn aus. Deswegen spielt er auch, wenn er nicht verletzt ist.
FOCUS Online: Ein weiterer Hoffnungsträger ist Ahmed Kutucu, der ebenfalls aus der Schalke-Jugend kommt. Wie Mesut Özil wuchs Kutucu in Gelsenkirchen-Bismarck auf. Kann er’s auch bis ganz oben schaffen?
Fischer: Seine Entwicklung geht immer weiter. Er ist erst 19 Jahre alt, könnte noch in der A-Jugend spielen. Auch bei ihm sieht man, dass er Mut hat. Das ist ganz, ganz wichtig. Das sind Jungs, die haben Selbstvertrauen – Auch wenn sie mal Fehler machen, hören sie nicht auf.
FOCUS Online: Die Zukunft von Trainer Domenico Tedesco ist weiter ungewiss. Es tun sich immer mehr neue Personalentscheidungen auf. Wäre Gerald Asamoah als Team-Manager ein geeigneter Mann?
Fischer: Natürlich kommt jetzt vielleicht ein Gerald Asamoah da rein, der lange hier gespielt hat. Das steht aber noch nicht fest. Ich glaube, man müsste den ein oder anderen Ex-Spieler mehr mit hinzuziehen.
Im Video: Schalke-Anhänger meinen, Tedesco “wird von den Spielern verarscht”
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