Gerhard Weber hat einen der größten Modekonzerne Deutschlands aufgebaut. Bis in den MDax stieg die Gerry-Weber-Aktie auf. Doch dann kam der Niedergang: Das Internet, aber auch selbstverschuldete Fehler wie ein zu aggressiver Expansionskurs führten zur Insolvenz des Unternehmens. Inzwischen notiert die Aktie von Gerry Weber nur noch bei 40 Cent – ein Pennystock. Für fünf Jahren kostete ein Papier fast 40 Euro.
Der Firmengründer – der nur noch Großaktionär ist – hat jedoch die Hoffnung nicht aufgegeben. Dem “Spiegel” sagte Weber: “Das Lebenswerk ist noch nicht am Ende. Ich glaube, dass wir auf einem Weg sind, wie wir das Unternehmen retten können.”
Drei Optionen für Gerry Weber
Noch kann Weber hoffen, noch ist nicht alles zu Ende. Das Insolvenzverfahren für Gerry Weber soll am 1. April eröffnet werden. Im Juni soll es dann mehr Klarheit darüber geben, wie es mit dem Konzern weitergeht. Drei Optionen stehen dabei im Raum: Verkauf an einen Investor, Sanierung in Eigenregie oder eine Mischung aus beiden, also zum Beispiel der Verkauf einiger Filialen an einen Investor während der Rest beim Konzern bleibt. Laut einem Bericht der “WirtschaftsWoche” hat sich Gerry Weber die Investmentbank Macquarie zu Hilfe geholt hat. Es gebe bereits Interessenten, teilte die Modekette auf Anfrage von FOCUS Online mit.
Klar ist jedoch, dass es schmerzliche Einschnitte geben wird. Schon vor der Insolvenz hatte der Konzern beschlossen, 230 Filialen zu schließen und 900 Mitarbeiter zu entlassen. „Prinzipiell hat sich nichts seit der Ankündigung des Sanierungskurses im Oktober – lange vor dem Insolvenzantrag – geändert. Weniger Mitarbeiter und weniger Verkaufsflächen sind absolut notwendig”, erklärte der Konzern gegenüber FOCUS Online. Immerhin: Tendenziell, so Gerry Weber, laufen die Geschäfte besser als zuletzt berichtet. Alle Parteien gehen davon aus, dass der Konzern sanierungsfähig ist und fortgeführt werden soll.
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