Die Lebensmittelkonzerne sind Meister der optischen Täuschung. Auf den Schaubildern ihrer Verpackungen präsentieren sie ihre Produkte im besten Licht. Wer die genauen Inhaltsstoffe erfahren will, muss ins Kleingedruckte schauen. Doch mal ehrlich: Wer liest schon die Nährwerttabellen auf der Rückseite der Verpackungen – und wer versteht sie wirklich?
Verbraucherschützer propagieren daher schon seit Längerem eine wesentlich einfachere Lösung. Statt Zahlenkolonnen im Miniaturformat soll ein farbiges Ampelsystem auf der Verpackung anzeigen, ob ein Produkt tendenziell gesund oder eher ungesund ist.
Nutri-Score warnt vor Zucker, Salz und Fett
In Frankreich zeichnen zahlreiche Hersteller ihre Produkte bereits mit dem sogenannten Nutri-Score aus, einer fünfstufigen Ampel mit einer Skala von von tiefgrün bis dunkelrot. Viel Zucker, Salz und gesättigte Fettsäuren lassen die Ampel in den roten Bereich ausschlagen. Obst und Gemüse, aber auch Ballaststoffe und Proteine sorgen für einen grünen Score.
Auch hierzulande haben mit Danone und Iglo die ersten namhaften Hersteller die Ampel eingeführt. Auf freiwilliger Basis – denn gegen eine gesetzliche Regelung sperrt sich bislang Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU).
Die Verbraucherorganisation Foodwatch, die sich seit Langem für eine Ampelkennzeichnung einsetzt, hat daher schon mal ein bisschen Vorarbeit geleistet und eine Reihe populärer Produkte aus dem Supermarkt in den Nutri-Score einsortiert. Die Beispiele zeigen eindrucksvoll den möglichen Nutzen des Transparenzsystems: Vergleichbare Produkte, die man auf den ersten Blick als ähnlich gesund angesehen hätte, erreichen ganz unterschiedliche Ampelwerte. Andere Artikel, die von ihrer Anmutung suggerieren, sie seien gesünder als die Konkurrenz, entlarvt die Ampel als ebenso ungesund (siehe Fotostrecke oben).
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