Als der Japaner Seiichi Miyake vor mehr als 50 Jahren erfuhr, dass ein Freund von ihm sein Augenlicht verlieren würde, wollte er ihm helfen. In der Folge entwickelte Miyake ein völlig neues System, das Blinde und sehbehinderte Menschen noch heutzutage durch die Städte und Bahnhöfe der ganzen Welt leitet.
Seiichi Miyake erfand den “Tenji-Block”, um einem Freund zu helfen

Google Doodle zu Ehren von Seiichi Miyake am 18. März 2019
Die Erfindung: Seiichi Miyake entwickelte spezielle Pflastersteine mit Noppen und Rillen, die mit Blindenstöcken oder auch den Füßen erfühlt werden können, und somit als Wegweiser oder auch Haltesignal dienen. Die meisten Menschen dürften diese Steine – “Tenji-Blocks” genannt – bereits an Bahnsteigen oder auch an Treppen wahrgenommen haben. So funktioniert es: Ein Blinder wird beispielsweise per Rillenstein an die Bahnsteigkante geführt, wo ihm ein Noppenstein signalisiert, dass er stehenbleiben muss. Ein so einfaches wie wirkungsvolles System.
Während der Entwicklung produzierte Miyake zunächst von ihm selbst produzierte Prototypen. Seiichi Miyakes Erfindung wurde erstmals am 18. März 1967 in der Nähe einer Blindenschule im japanischen Okayama eingeführt. Von da aus breitete sich das so innovative wie einfache und letztlich kostengünstige System jedoch unaufhaltsam weiter aus. Mittlerweile hat sich das Leitsystem weltweit als Standard etabliert, und ist in Städten auf dem gesamten Globus zu finden.
Den Namen Seiichi Miyake dürften zwar die wenigsten Menschen in ihrem Leben schon einmal gehört haben – das sie schon einmal selbst mit seiner Erfindung in Berührung kamen beziehungsweise darüber gelaufen sind, dürfte dagegen wohl so gut wie sicher sein. Miyake starb im Jahr 1982. Seine Erfindung hilft blinden Menschen bis heute.
Quelle: “CNET”
Sehen Sie im Video, wie ein blinder Skateboardfahrer trotz seiner Beeinträchtigung jedes Hindernis überwindet:
Credit: Source link