In den Doping-Skandal um den Erfurter Sportarzt Mark S. sind offenbar auch deutsche Sportler involviert. Wie die ARD-Dopingredaktion am Sonntag berichtete, ließ ein deutscher Eisschnellläufer und Olympia-Teilnehmer angeblich wiederholt sein Blut vom Erfurter Netzwerk manipulieren.
Der Name des betroffenen Eisschnellläufers sei der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) mittlerweile bekannt. Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) kündigte auf SID-Anfrage eine Stellungnahme “zu einem späteren Zeitpunkt” an. Auch weitere involvierte Sportler sollen laut der ARD-Dopingredaktion aus Deutschland kommen.
Eisschnelllauf, Leichtathletik, Skilanglauf und Radsport
Nach Angaben der Schwerpunktstaatsanwaltschaft Dopingkriminalität in München sind derzeit 21 Sportler aus acht europäischen Ländern im Rahmen der “Operation Aderlass” im Visier der Ermittler. In zwölf Ländern sollen sie zwischen 2011 und 2019 unter Anleitung des Erfurter Netzwerks Eigenblut-Doping betrieben haben.
Vier der fünf nach derzeitigem Stand involvierten Sportarten sind mittlerweile benannt: Eisschnelllauf, Leichtathletik, Skilanglauf und Radsport. “Ein nicht unerheblicher Teil der Athleten war im Radsport tätig”, sagte Oberstaatsanwalt Kai Gräber der ARD: “Auch Radsportler sind betroffen, die an großen und langen Rundfahrten teilgenommen haben.”
Damit handelt es sich schon jetzt um das größte Doping-Netzwerk, das im vereinigten Deutschland aufgeflogen ist – ohne dass ein Ende der Ermittlungen absehbar wäre. In der “Operation Aderlass”, sagt Kai Gräber, seien “längst nicht alle Kapitel geschrieben”.
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