Das Buch der Pannen rund um den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union hat ein neues amüsantes Kapitel. Wie im Herbst 2018 angekündigt, ließ Finanzminister Philip Hammond in der königlichen Münzprägeanstalt “Royal Mint” eine Münze herstellen, die an den Brexit erinnern soll. Eigentlich ein guter Plan – wäre da nicht der politische Zirkus, der sich seit Monaten zwischen London und Brüssel abspielt. Das geplante Austrittsdatum, der 29. März, ist nun zwar auf der Münze vermerkt – in der Realität ist der Brexit aber noch immer in weiter Ferne.
Hämische Kommentare, Hammond bleibt cool
Entsprechend bissig kommentiert die britische Boulevardpresse den Fauxpas. Eine “Peinlichkeit für das Finanzministerium” nennt “The Sun” die Fehlprägung der siebeneckigen 50-Pence-Münze. Noch vor einigen Monaten hatte das selbe Blatt das Geldstück als “Schub für den Brexit” gefeiert.
Auch Politiker der oppositionellen Labour-Partei konnten sich hämische Kommentare nicht verkneifen. “Ist es das, was der Finanzminister meint, wenn er sagt, wir gewinnen mit dem Brexit die Kontrolle über unser Geld zurück?”, fragt die Abgeordnete Mary Creagh. Der angezählte Hammond konterte gelassen. “Diese Münzen werden einen großen Sammlerwert haben.” Damit dürfte er recht behalten. Es sei denn, die bereits produzierten Exemplare müssen wieder eingeschmolzen werden.
Brexit-Panne: Queen greift sich an den Kopf
Im Netz machen sich die Briten auf ihre Weise über die Münze mit dem fehlerhaften Brexit-Datum lustig. Beim Kurznachrichtendienst Twitter posten sie reihenweise eigene Kreationen des Geldstücks. Unter anderem mit einem Porträt von Königin Elizabeth II., die sich fassungslos die Hand vors Gesicht hält.
Finanzminister Hammond kündigte inzwischen eine Münze mit dem richtigen Brexit-Datum an. Nach Lage der Dinge müssen sich Sammler bis dahin aber noch ein Weilchen gedulden. Denn Premierministerin Theresa May streitet sich dem Parlament noch immer darum, wann Großbritannien die EU nun tatsächlich verlassen wird. Erst vergangene Woche gewährte die EU der britischen Regierung einen Aufschub bis zum 22. Mai. So voreilig wie im Herbst 2018 wird Hammond die Prägemaschinen dieses Mal vermutlich aber nicht anwerfen lassen.
Quellen: “spiegel.de”
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