Mit großem Applaus haben die Funktionäre aus den 211 Fifa-Mitgliedsländern Gianni Infantino als Präsident des Fußball-Weltverbandes bestätigt. Der Schweizer wurde beim Fifa-Kongress am Mittwoch in Paris per Akklamation bis 2023 wiedergewählt. “Die Organisation hat sich von einem toxischen, fast kriminellen Zustand gewandelt zu einem Zustand, wie er sein sollte. Die Fifa kümmert sich um den Fußball”, sagte Infantino in seiner Rede.
In den sozialen Medien betrachtet man die Wiederwahl des umstrittenen Funktionärs kritischer. Nachdem der DFB am Dienstag auf Twitter die Unterstützung für Infantino angekündigt hatte, liefen zahlreiche Nutzer Sturm gegen die Entscheidung. Es nutzte auch nichts, dass der DFB versprach, notwendige Kritik an der Fifa-Führung in Sachfragen üben zu wollen. Der zentrale Vorwurf der User lautet, dass Infantino für ein System der Korruption stehe. An der Basis, zumindest in Deutschland, hält man ihn nicht für denjenigen, der das Problem glaubwürdig lösen kann.
Gianni Infantino räumt Fehler ein
Zuletzt war Infantino allgemein wegen diverser Pläne für neue oder erweiterte Turnierformate wie die reformierte Club-WM in die Kritik geraten. Mit einer dubiosen Investment-Offerte über 25 Milliarden Dollar von namentlich nicht genannten Geldgebern für Vermarktungsrechte konnte sich der Schweizer zuletzt nicht durchsetzen. Als Erfolge seiner ersten Amtszeit wertet Infantino die Konsolidierung der Fifa-Finanzen und die Erhöhung der WM-Teilnehmerzahl von 32 auf 48 Teams vom Turnier 2026 an.
Kurz vor seiner Wiederwahl hatte Infantino zwar Fehler eingeräumt, insgesamt aber ein überaus positives Fazit seiner ersten Amtszeit gezogen. “Die letzten drei Jahre und vier Monate waren sicherlich nicht perfekt, ich habe sicher Fehler gemacht. Ich habe versucht, mich zu verbessern, aber heute am Wahltag spricht keiner mehr über Krisen. Niemand spricht mehr von Skandalen, niemand spricht mehr von Korruption”, sagte Infantino.
So kritisieren Twitter-User die DFB-Unterstützung für Infantino – eine Auswahl aus über kanpp 300 Kommmentaren:
Wir wissen, dass Korruption groß geschrieben wird.
— exilborusse (@exilborusse_) 4. Juni 2019
Daran merkt ihr wie weit entfernt der Verband von der Basis ist.
— 🇪🇺 EFC San Francisco (@SFbayeagles) 4. Juni 2019
Ihr schämt euch auch für nichts.
— Sasha (@Harit04) 4. Juni 2019
Ich sage PFUI! Und das sage ich wirklich nur bei sehr widerwärtigen Dingen. Schämt euch! Ihr seid so weit weg von der Basis, ihr habt null Ahnung. Wie die CDU.
— Pia Zorn (@Pia_Zorn) 4. Juni 2019
Der DFB folgt der gleichen Strategie wie die SPD. Leere Ankündigungen und wenns drauf ankommt den Weg des geringsten Widerstands einschlagen. Ihr könnt nur froh sein, dass ihr nicht zur Wahl steht. Aber ihr seid einfach eine Schande.
— Stefan Weigl (@Theo_Nr05) 4. Juni 2019
Credit: Source link